Verbale Autoaggressionen 2


Liebe Blog-Leser*innen,

wieder erst in der vergangenen Woche bekam ich eine Zuschrift. Darum dieser heutige Beitrag eine Woche später. Die Zuschrift nimmt Bezug auf das letzte Thema „Verbale Autoaggressionen“ vom 04. Februar. Vielleicht mögen Sie den Text vom 04. Februar nochmals lesen. Denn die Zuschrift fokussiert daraus meine Antwortoption:

Viel wirksamer ist nach meiner Meinung, als Eltern oder Erzieher in solchen Momenten bei sich zu bleiben: „Ich erlebe dich anders. Und wenn du so über dich selbst sprichst, werd ich traurig. Mir passt das nicht!“

Die Blog-Leserin meint dazu (ich kopiere direkt hierher): „ … und dann sagt der Junge „Das ist mir egal, ob dich das trauzrig macht. Ich bin trotzdem ein Arsch!“ Und was sag ich dann?

 

Liebe Blog-Leserin,

das ist oft unser Problem: Kinder weisen unsere bestgemeinten Zusprachen zurück und signalisieren, dass unsere Erziehungsversuche offenbar scheitern.

Ich bleibe dabei: Keinem Kind ist egal, dass seine Traurigkeit die Mutter, den Vater und/oder die Erzieherin traurig macht. Jedes Kind will, dass seine Gefühle in der Gefühlswelt der Erzieher landen. Und nehmen die Kinder dies zur Kenntnis, werden unsere Erziehungsversuche zu wirksamen Beziehungsversuchen, mögen die Kinder zunächst auch den gegenteiligen Eindruck erwecken.

Mit dieser Auffassung in Kopf und Seele werde ich im oben geschilderten Fall rückmelden:

Du sagst, dir ist das egal, dass ich traurig werde, wenn du dich selbst als „Arsch“ bezeichnest. Und ich bleibe traurig. Ich möchte, dass du liebevoller mit dir sprichst. Ich finde beispielsweise super, dass du heute …

Na, und dann kann ein „blessing“ (siehe Beitrag vom 04. Februar) Ihre Stellungnahme konkret anreichern.

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